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Donnerstag, 28. April 2016

Vögel füttern ... im Sommer?

Heute habe ich mal einen Gastblogger in die Gartenbuddelei eingeladen. Andreas hat mich vor einiger Zeit angeschrieben und mich um einen Gastauftritt gebeten, weil er gerne mehr Informationen zur richtigen Vögelfütterung im Garten unters Volk bringen möchte - ein Thema, das ihm sehr am Herzen liegt! Andreas ist erst 20 Jahre alt und kommt aus Köln.

Im Winter füttere ich selber ja immer gerne und viel - nur im Frühling habe ich die Fütterung dann regelmäßig eingestellt. Mit einem schlechten Gewissen - das gebe ich ehrlich zu! Andreas hat uns nun einfach mal die beiden Möglichkeiten der Vogelfütterung näher erläutert. Viel Spaß beim Lesen!

Amsel, Bildquelle: Pixabay.com

Liebe Anja, liebe Leser der Gartenbuddelei, vielen Dank, dass ich Euch heute mal von einem mir sehr wichtigen Thema berichten darf - der Vogelfütterung im Garten!

Es gibt zwei Ansätze, wie man Vögel füttern kann: Da wäre einmal die klassische Winterfütterung und die angepasste Ganzjahresfütterung. Das Modell “Ganzjahresfütterung“ kommt aus England und wird dort für üblich gehalten und auch praktiziert. Wie von Geisterhand geht häufig die Winterfütterung in die angepasste Ganzjahresfütterung über, und zwar, weil wir die Vögelchen so gern haben und ihr Überleben gerne sichern wollen. Vögel füttern macht Spaß, ich kann es nur bestätigen!

Blaumeise, Bildquelle: Pixabay.com

Der Klassiker – Die Winterfütterung

Beim ersten Schneefall, oder wenn es draußen schon eisigkalt ist, sollte man spätestens sein Vogelfutterhaus aufstellen und die Vögel füttern. Die Futterstelle sollte aber besser möglichst schon früh aufgestellt werden, damit die Vögel wissen: Ah, hier gibt es was zu futtern. Vögel merken sich schnell, wo es regelmäßig Futter gibt, d. h., dass fast immer die gleich Besucher kommen, die schon einmal da waren. Die Winterfütterung kann den Vögeln wirklich helfen, zu überleben, da es schwer für sie wird, an Futter zu kommen, weil der Schnee zum Beispiel darüber liegt. Bei der Blaumeise ist es so, dass sie in einer kalten Winternacht ca. 1 g Körpergewicht verliert: das ist 10% von ihrem Gesamtkörpergewicht (11 stolze Gramm bringt sie auf die Waage)! Wenn sie morgens nicht schnell Futter findet, um die Körpertemperatur von über 40 Grad permanent zu halten, dann ist sie leider dem Tode geweiht - und das ist nicht nur bei der Blaumeise so! Deshalb: Vögel füttern! Der Haussperling ist sogar auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Häufiger sieht man im Winter auch Grünfinke und Kohlmeisen, denn sie besuchen gerne das Futterhaus.

Rotkehlchen, Bildquelle: Pixabay,com

Die angepasste Ganzjahresfütterung

Es liegt an jedem selber, wie er seinen gefiederten Freunden helfen möchte. Ich persönlich betreibe die angepasste Ganzjahrfütterung. Das heißt, dass ich den Vögeln das ganze Jahr über geeignetes Futtermittel zu Verfügung stelle. Jedoch sollte man das Futter auf den unterschiedlichen Bedarf der Vögel bezüglich der Jahreszeiten anpassen. Im Winter liegt der Schwerpunkt auf fettreicher Nahrung, dagegen liegt der Fokus im Frühling/Sommer auf protein- und vitaminreicher Nahrung. Was ich versprechen kann, ist: Man kann ein phänomenales, spannendes und lustiges Vogelerlebnis haben, wenn man sich für die Ganzjahresfütterung entscheidet - ich kann nur aus Erfahrung sprechen! Die Ganzjahresfütterung bietet ein echtes “Vogelkino“, deshalb kann ich es nur empfehlen – Studien haben zudem erwiesen, dass Vögel, die das ganze Jahr über gefüttert werden, früher brüten, dass mehr von ihren Nachkommen überleben und sie sogar mehr Eier legen, was beispielsweise den bedrohten Vogelarten hilft.


Haussperling (Spatz), Bildquelle: Pixabay.com

Da das Vogelfutterhaus im Sommer allerdings ein perfekter Platz ist, um Krankheiten, wie zum Beispiel Trichomonadose, Viren und Salmonellen zu verbreiten, während draußen warme Temperaturen herrschen, sollte man das Futterhaus unbedingt regelmäßig reinigen. Zum Reinigen sollte man heißes Wasser nehmen und auf scharfe Chemikalien möglichst verzichten. Mein Tipp an dieser Stelle: Nehmt anstatt scharfer und umweltschädlicher Chemikalien eine stark verdünnte Essig-Essenz, dies ist umweltfreundlicher und reinigt das Vogelhäuschen genauso gut.

Nun müsst Ihr Euch nur noch entscheiden, wie Ihr die Vögel füttern möchtet! 

Buchfink, Bildquelle: Pixabay.com

Wichtig: Vorurteile – weg mit euch!

Vorurteil: Vögel füttern ist doch überflüssig, die finden genug in der Natur.

Viele Einflüsse sorgen dafür, dass die Lebensräume der Insektenwelt immer kleiner werden. Wo ehemals Wald war, findet man heute vermehrt Straßen und Gebäude. Außerdem sind die Insekten mittlerweile immer häufiger mit Insektiziden belastet.

Vorurteil: Die Winterfütterung reicht doch, man sollte erst bei Eis und Schnee füttern.

Das ist falsch. Spätestens im September sollte das Vogelfutterhaus im Garten bereitstehen, damit sich unsere kleinen Freunde schon einmal daran gewöhnen können, dass es bei uns Futter gibt. So kann man ihr Überleben für den Winter sichern.


Buntspecht, Bildquelle: Pixabay.com

Vorurteil: Es ist so, dass Altvögel dann ihren Nachwuchs mit falscher Nahrung füttern und sie daraufhin sterben.

Generell werden Jungvögel mit Insekten gefüttert (ein paar Tage alte Grünfinken nicht). Damit so etwas passiert, müssen schon wirklich extreme Bedingungen herrschen, bis ein Altvogel so etwas tut. Ich persönlich konnte dies auch noch nie beobachten. 

Vorurteil: Vögel füttern – die werden dadurch doch nur fett und faul!

Das ist zu 100%  falsch, denn der Futterplatz sorgt für zusätzliche Sicherheit der Tiere. Wenn sie sonst nirgendwo was finden – dann aber ganz sicher in unserem Futterhaus. Aus meinen eigenen Erfahrungen sowie den Beobachtungen aus England hat sich ergeben: Vögel leiden an “Suchzwang“, d.h., sie klappern auch alle anderen Futterquellen (aus der Natur) ab und sind somit permanent in Bewegung, turnen auf Ästen herum oder sind auf der Suche nach Insekten. Vor einer drohenden “Verfettung“ der Vögel muss man sich also nicht fürchten, weil Singvögel eine sehr hohe Körpertemperatur haben und permanent in Bewegung sind. Fett ist vor allem bei kaltem Wetter der “Treibstoff“, der am meisten benötigt und verbrannt wird. Nur damit können die Vögelchen am Leben bleiben. Deshalb: Vögel füttern.


Dompfaff, Bildquelle: Pixabay.com

Vögel füttern – aber womit ?

Das ist eine gute Frage, denn nicht jeder Vogel frisst tatsächlich das, was der andere frisst. Unsere heimischen Vögel lassen sich in 3 Arten unterteilen: es gibt die Körnerfresser, die Weichfutterfresser und die Allesfresser.  Da unterscheiden sich natürlich auch die Vorlieben in Sachen Ernährung!  Weichfutterfresser lieben es ungemein, Rosinen, frisches Obst oder Haferflocken zu speisen. Dagegen mögen die Körnerfresser lieber Sonnenblumenkerne und andere Körner bzw. Samen. Da Allesfresser - wie der Name schon sagt -, alles fressen, sowohl die Körner als auch das Weichfutter, werden sie dankbar sein, im Vogelfutterhaus beides zu finden. Um einen besseren Überblick zu bekommen, habe ich eine kleine Tabelle angefertigt, aus der man entnehmen kann, welcher Vogel was frisst: 


Kohlmeise, Bildquelle: Pixabay.com

Ein guter Körner-Mix besteht zum Großteil aus Samen und Kernen, wie Hanfsamen, Erdnuss- oder Sonnenblumenkernen. Man sollte aber auch auf  Rosinen und die Hafer- und Weizenflocken im Futter nicht verzichten, denn das vermissen die Vögel. Da diese Mischungen einen hohen Fettbestandteil haben, sind sie perfekt, um Körner- und Weichfressern ideale Energie zu spenden. 


Vögel füttern ? Diese Dinge sollte man auf keinen Fall tun!

Auf keinen Fall sollte man die Vögel mit Nahrungsresten von uns Menschen füttern, denn darin ist sehr oft Salz enthalten, welches den Vögeln eher schadet, als hilft. Dazu gehört z. B. auch Wurst wie Schinken oder Speck. Ebenso sollte man auf Brot oder Brötchen verzichten. Was auch noch wichtig ist, wenn man Vögel füttert, dass in dem verwendeten Vogelfutter kein Ambrosia-Samen enthalten ist, weil diese bei Allergikern starke Reaktion hervorrufen können.


Stieglitz, Bildquelle:Pixabay.com
Fazit

Ich kann nur hoffen, dass Euch mein Artikel “ Vögel füttern“ weiterhelfen konnte! Ihr könntet mir auch helfen, indem Ihr den Artikel mit Euren Vogelfreunden teilt. Damit unterstützt Ihr nicht nur mein Blog, sondern könnt Euch auch noch gleichzeitig mit Euren Freunden austauschen. Vielen Dank dafür!



Lieber Andreas, vielen lieben Dank für Deinen interessanten Beitrag. Wer mag, kann sich gerne mal auf dem Blog von Andreas umschauen, Ihr findet ihn hier.

Zum Schluss bleibt mir nur noch, Euch nochmal auf meine aktuelle Buchverlosung hinzuweisen. Einige Tage könnt Ihr noch in den Lostopf hüpfen, wenn Ihr mögt. Hier geht es lang.

Samstag, 23. April 2016

Mein wunderbarer Küchengarten - Eine Buchvorstellung mit Interview und Verlosung

In meinem kleinen Näh- und Bastelzimmer - natürlich alles in rosa - findet man auch viele kleinere und größere Notizheftchen mit den wunderschönsten Einbänden. Was diese Heftchen gemeinsam haben? Sie sind alle unbenutzt *lach*! Ich kann an diesen kleinen Kostbarkeiten einfach nicht vorbeigehen - sie scheinen mir immer direkt in die Tasche zu hüpfen. In meinen Gedanken beschreibe ich diese Heftchen natürlich alle sorgsam - mit all den Kleinigkeiten, die in meinem Garten so vonstatten gehen. Das ist zumindest immer der Plan....

Für jedes Gartenjahr ein neues Lieblingsheftchen - mit kleinen Notizen zu Blüte und Wachstum, zu Düngezeiten, Ausfällen, Aussaatterminen usw. - dazwischen kleine gepresste Blüten und Fotos von besonderen Momenten - hach, es könnte so schön sein! Wenn, ja wenn mir nicht immer wieder meine eigene Faulheit dazwischenkommen würde *lach*.

Was das alles mit meiner heutigen Buchvorstellung zu tun hat (auf die ich mich übrigens ganz besonders gefreut habe)? Das heutige Buch ist für mich praktisch ein kleiner Ersatz für meine eigenen Unzulänglichkeiten. Schon der Einband sieht so aus, wie ich mir mein persönliches Garten-Tagebuch vorstellen würde.



Und erst der Inhalt! Caroline Ronnefeldt hat mit ihrem zweiten Buch mal wieder genau ins verträumte Gärtnerherz einer jeden Blumenenthusiastin getroffen. Mit "Mein wunderbarer Küchengarten" ist es ihr - gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrem Vater - gelungen, den Leser in die wundersame Welt des Gärtnerns zu entführen. Ein Buch voller kleiner Kostbarkeiten - die Texte liebevoll von ihrer Mutter geschrieben, die Fotos von ihrem Vater beigesteuert und dann diese wunderbaren Illustrationen - wahre Kunstwerke, die Caroline da geschaffen hat!




Alles zusammen ergibt ein traumhaftes Gesamtkunstwerk der besonderen Art - eben ein bisschen wie ein selbstgeschriebenes Gartentagebuch. Denn auf jeder Seite erwarten einen kleine Überraschungen, die es zu entdecken gilt - Notizen auf scheinbar herausgerissenen Papierresten, wunderbare Gedichte, die aussehen, als wären sie mit einer alten Schreibmaschine liebevoll aufs Papier gebracht worden. Und zwischen all dem immer wieder die detailgetreuesten Zeichnungen von Gemüsen und Kräutern, die man sich nur vorstellen kann. Ergänzt wird das Ganze mit Fotos aus dem Garten der Mutter - einer leidenschaftlichen Gärtnerin, die auf ein ganzes Leben voller Gartenerfahrungen zurückblicken kann.


Eine Reise durch ein komplettes Gartenjahr im heimischen Küchengarten - ergänzt mit vielen nützlichen Informationen wie z. B. der Geschichte des Nutzgartens, Informationen über essbare Blüten, Tipps zum richtigen Gießen, wunderbaren Rezepten und ergänzt mit historischen Hintergründen zu Marmeladen und Co. - hach, ich könnte noch ewig so weiterschwärmen!

Ein Buch, dass man am Ende eines arbeitsreichen Gartentages mit auf den Gartenstuhl nimmt, die Füße entspannt hochgelegt und mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht ob der ganzen erledigten Arbeiten. Dazu ein gutes Tässchen Tee und dann unter dem Zwitschern der Vögel und dem Rauschen der Blätter ein Eintauchen in diese ganz eigene Welt des Küchengartens mit all seinen Facetten. Herrlich!



Mich hat das Buch übrigens so sehr inspiriert, dass ich mir in diesem Jahr meinen eigenen kleinen Küchengarten schaffen wollte. Und so konnte ich es nach der Lektüre gar nicht abwarten, endlich all meine Weidenkörbe und unbenutzten Pflanzgefäße mit Gemüse und Co. zu bepflanzen.  Eine wahre Freude, all die kleinen Pflänzchen seitdem beim Wachsen zu beobachten! 



Schon bei meiner letzten Buchverlosung habe ich Euch ja mit einem kleinen Interview mit dem Autor überrascht. Da es bei Euch so gut angekommen ist, habe ich auch die liebe Caroline um ein kurzes Interview gebeten - und sie war nur allzu gerne bereit, mir meine neugierigen Fragen zu beanworten. 

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen:



Liebe Caroline, wolltest Du schon immer Illustratorin werden? Wann hast Du gemerkt, dass Du ein besonderes Talent fürs Zeichnen hast?
Ja, dass ich das Zeichnen (und mittlerweile auch ein bissl das Schreiben) zum Beruf gemacht habe, beruht sozusagen auf einem, sich seit der Kindheit anbahnenden, fließenden Übergang von einer Passion zur professionellen Beschäftigung.
Wobei ich da vorgeprägt bin: so einige in unserer Familie haben künstlerische Ausbildungen (Mutter, Schwester, Tante, Onkel - fast alle auf der Folkwangschule in Essen) Also war bei uns "von klein auf" das Zeichnen und Malen und überhaupt die Beschäftigung mit Kunst groß geschrieben. So, wie möglicherweise in einem Ärztehaushalt sich die nächste Generation auch wieder mit Medizin beschäftigt, war das bei uns eben mit den kreativen Berufen.

Ich habe eigentlich immer gemalt - schon als Kind - und immerzu gelesen. Bücher sind (m)ein Lebensthema; ich lese nach wie vor in jeder freien Minute und sammele auch bibliophile Ausgaben, wie z.B. englische Kinderbücher, die oft besonders schön illustriert sind. 
Lange konnte ich mich dann nicht zwischen der Zeichnerei und dem Schreiben entscheiden und habe deshalb, vor dem Illustrationsstudium, ersteinmal Kunstgeschichte in München studiert (Schwerpunkt "Englischer Landschaftsgarten des 18.Jahrhunderts"). Wovon ich noch heute sehr profitiere: man hat für immer ein wunderbares Hintergrundwissen und ein umfangreiches Bilderarchiv im Kopf.




Ich finde ja die Idee ganz besonders reizvoll und interessant, dass Du Deine beiden Bücher zusammen mit Deinen Eltern geschrieben hast. Du die Zeichnungen, Deine Mutter die Texte und Dein Vater die Fotos... so eine schöne Kooperation! Wie seid Ihr überhaupt auf die Idee gekommen und hat es zwischendurch auch mal "dicke Luft" gegeben?
Vor obigem Hintergrund war es natürlich ein ganz wunderbares Projekt, gemeinsam mit meinen Eltern, die mich immer gefördert und unterstützt haben (und das ist bei freien und künstlerischen Berufen mitunter lebenswichtig), dass wir also zu dritt die Gartenbücher erdacht, geschrieben, gezeichnet und fotographiert haben - (und sogar "gekocht", denn die Rezepte stammen alle von meiner Mutter ;-)))

In den Büchern konnte ich mein theoretisches Wissen und meine Freude am Schreiben nutzbringend anwenden, während meine Mutter, als die echte Gärtnerin in der Familie ihre weitreichende praktische Erfahrung beisteuerte (ohne sie hätte ich die Bücher gar nicht so schreiben können).
Just als die Idee aufkam, zauberte meine Mutter nämlich plötzlich ihr eigenes Gartentagebuch aus dem Schrank und fragte ganz bescheiden, ob man das vielleicht auszugsweise verwenden könnte. Ich finde ihre authentischen Aufzeichnungen im Laufe der Jahreszeiten eine ganz wunderbare Quelle und der Verlag sah das zum Glück ähnlich. Außerdem war mir ihr umfangreiches Wissen über solch sperrige Themen wie z.B. Kompost, Dreifelderwirtschaft, Aussaat etc. ein unverzichtbarer und noch dazu in der Praxis erprobter Erfahrungsschatz.  Mein Vater fotographiert günstigerweise ohnehin den ganzen Tag und hat ein sehr gutes Auge für schöne Stimmungen und atmosphärische Details.

Voilà, das ließ sich also alles mühelos verbinden und mit das Schönste am Schaffensprozeß war anschließend das Illustrieren direkt am Ort des Geschehens: nachdem wir das fertige Manuskript abgegeben und es vom Verlag für gut befunden war, habe ich mich einfach in den schönen alten Bauerngarten gesetzt und klassisch meine Modelle en plein air gezeichnet: vom Johannisbeerzweig, über die Äpfel am Baum, bis zu Biene, Blumen und Gemüse. Ein schöner Lohn und pure Entspannung nach all der Kopfarbeit ;-)))

Und was wirklich lustig ist und schon Bände spricht:
"dicke Luft" gab es eigentlich nur dann, wenn ich (an akademisches Arbeiten und konzentriertes Schreiben gewöhnt) mit meiner Mutter ausgemacht hatte, z.B. an einem Vormittag Thema XY intensiv zu bearbeiten und ins Reine zu schreiben. Da konnte es dann eben sein, dass - kaum hatte man ihr den Rücken zugewendet - die Gärtnerin flugs vom Schreibtisch in den Garten entwischt war, weil es da Dringenderes zu tun gab. Recht hatte sie, denn der Garten verlangt ganzen Einsatz (Stichwort "Gießen"), soll er schön sein.  Ich aber saß da und wunderte mich ein wenig verdrossen, wo denn schon wieder meine Co-Autorin geblieben war, ganz so, wie ich es im Küchengarten auf Seite 9 beschreibe.

Als wir dann diese Sitzungen auf den Abend verlegt haben, herrschte sofort wieder schönste Harmonie. Mein Vater war da ein ruhig vermittelnder Mediator inmitten der aufgeregten Damen ;-)))) Meine Erkenntnis: man kann und darf die wahren Gärtner eben nicht von ihrer Passion abhalten.....;-)) 



Die spannendste Frage überhaupt: Gibt es vielleicht schon Pläne für ein drittes gemeinsames Buch? Dürfen wir uns schon auf Neuigkeiten aus dem Hause Ronnefeldt freuen....?

Last, not least: es gibt da in der Tat ein neues Projekt, das aber noch in den Kinderschuhen steckt.
Wobei wir es zunächst gar nicht so einfach fanden, ein weiteres Gartenthema zu finden, was nicht schon x-mal beackert worden ist und noch dazu wieder die Möglichkeit zu literarischen und historischen Querverbindungen eröffnet. Der Arbeitstitel ist zunächst "Geheimnisse aus dem Zaubergarten - Altes Wissen über Blumen, Bäume und Kräuter" 
Das könnte man dann wieder in der bewährten Arbeitsteilung entwickeln. Und wie immer bedeutet so ein Buchprojekt eine Art Reise durch Themen, Erfahrungen, Bilderwelten, bei der man im Vorfeld noch gar nicht genau weiß, wo man überall "Station" machen wird. 
(Übrigens hatte ich auch eine Monographie vorgeschlagen "Der Apfel - Hommage an eine paradiesische Frucht", aber so etwas "Entlegenes" geht wohl nur in England ;-)))))




Liebe Caroline, vielen herzlichen Dank für Deine wunderbaren Ausführungen, es war mir eine Ehre!


Eine kurze Info von mir noch: die Samentütchen, die Ihr auf meinen Fotos entdecken könnt, habe ich übrigens nicht käuflich erstanden - sie wurden mir beim letzten Karnevalsumzug entgegengeworfen! Habt Ihr sowas schon mal erlebt? Also Kamelle und andere Süßigkeiten waren mir ja geläufig, aber Samentütchen *lach*? Egal, mein Gärtnerherz hat es gefreut....

So, nun aber zum schönsten Teil: Der arsEdition-Verlag war so freundlich und hat mir ein Exemplar dieses traumhaften Gartenbuches für Euch zur Verlosung zur Verfügung gestellt. Wer also auch ganz bald in die Welt des Küchengartens eintauchen möchte, muss nur unter diesem Post bis einschließlich zum 30.04.2016 einen Kommentar hinterlassen und nimmt so automatisch an der Verlosung teil.

Die anonymen Leser bitte ich wie immer wenigstens um einen Namen oder den Ort, damit ich Euch auseinanderhalten kann. Ansonsten freue ich mich natürlich immer sehr, wenn die Blogger unter Euch mit dem letzten Foto auf ihrem Blog auf meine Verlosung hinweisen. Vielen Dank.

So, nun aber husch, husch ins Lostöpfchen - ich drücke Euch allen feste die Daumen!


Freitag, 22. April 2016

Wahl der Garden Queen - wir machen Guido Kretschmer Konkurrenz!

Mädels, mal ehrlich! Wer von Euch guckt auch regelmäßig Guidos "Shopping Queen" und fiebert mit den Kandidatinnen mit, wenn sie sich mit ihrem geringen Budget durch die Umkleidekabinen quälen? Also, ich schau das ganz gerne mal - und amüsiere mich dabei...

Als ich dann aber vor einigen Wochen die Einladung vom Pflanzencenter Kölle in Heilbronn in meinem Emailfach hatte, um an einem an die Fernsehsendung angelehnten Gartenevent teilzunehmen, da verschlug es mir doch kurz die Sprache *lach*. Gesucht wurde - natürlich - die "Garden Queen"! Und was meint Ihr? Da konnte ich doch wohl schlecht "Nein" sagen, oder?

Also ging es am vergangenen Freitag auf nach Heilbronn - einmal quer durch die Republik. Untergebracht waren wir im Mercure Hotel mitten in Heilbronn - ein sehr exklusives und schönes Hotel mit grandiosem Frühstücksbuffet:



So warm und trocken wie im Hotel sollte es am vergangenen Samstag dann aber leider nicht für uns bleiben! Schon bei der Ankunft im Kölle-Gartencenter schüttete es wie aus Kübeln und wir sahen das Unheil schon auf uns zukommen *lach*. Insgesamt waren acht (Garten-)Blogger eingeladen, die in zwei Teams aufgeteilt wurden. Jedem Team standen 500 Euro für Pflanzen und 1.000 Euro für Gartenmöbel und Dekoration zur Verfügung.  Was soll ich sagen? Shoppen und Geld ausgeben, ohne dass man das eigene Portemonnaie dafür zücken muss, ist schon mal ganz spaßig!

Weniger spaßig war allerdings das Wetter und auch das "vorbereitete" Beet sah irgendwie nicht so richtig amüsant aus. Auf einer Fläche von jeweils 5 x 5 Metern fanden wir eher eine grob umgegrabene Rasenfläche, denn ein Beet vor. Aber gut, wofür sind wir denn alle fleißige Gärtner, wenn wir uns von so einem Anblick ins Bockshorn jagen lassen?


Zunächst haben wir uns in unserem "Team Minze" erstmal um die Planung gekümmert, denn die Aufgabe lautete "Schaffe Dir eine Wohlfühloase in Deinem Kräutergarten". Zusammen mit Sandra vom Blog Grüne Liebe, Sabine vom Blog Liebstöckelschuh und Esra vom Blog nachgesternistvormorgen haben wir kurz überlegt und uns dann für einen eher klassischen Entwurf entschieden, in dem es neben einer Kräuterspirale auch einen kleinen Nutzgarten und natürlich viele Zierpflanzen zum Wohlfühlen geben sollte.


Ja, und dann ging es ans wilde Pflanzen zusammensuchen! Ich kann Euch übrigens nicht sagen, wie oft ich in den insgesamt vier Stunden, die wir für unser Beet zur Verfügung hatten, von den Kunden im Laden angesprochen worden bin, weil sie mich für eine Verkäuferin gehalten haben *lach* - sehr lustig.


Leider bestand der Wettkampf nicht nur aus dem Aussuchen von Pflanzen und Dekoartikeln in dem riesigen Wohlfühl-Gartencenter, sondern es gehörten auch einige Stunden harte Arbeit im strömenden Regen dazu - das Wasser lief uns aus dem Gesicht ins Oberteil und von dort über die Hose in die Schuhe - sehr fein! Die Fläche musste zunächst mit Vlies abgedeckt und dann komplett mit Erde angefüllt werden - alles von uns aus dem Laden herbeigeschleppt *seufz*.


Ganz langsam nahmen unsere Arbeiten aber Formen an, wenn man auch zwischendurch etwas den Überblick verlor und spontane Entscheidungen treffen musste - ganz wie bei Guido!


Ausgerüstet mit Regenjacken ging es dann aber etwas besser von der Hand und so langsam kamen wir dem Ende entgegen. Unter den amüsierten Blicken der Kunden ging es voran....


Der regelmäßige Leser meines Blogs wird sich an dieser Stelle sicher fragen, warum um Himmels willen ein Garten, an dem Frau Gartenbuddelei mitwirkt, in den Farben gelb und orange erstrahlt. Und soll ich Euch was sagen? ICH HABE KEINE AHNUNG *lach*! Es ist irgendwie so passiert - und wenn ich ehrlich bin - es gefällt mir außerordentlich gut! Zwischendurch fragte ich mich ernsthaft, was um alles in der Welt ich eigentlich nicht an "gelb" mag *gacker*.



Abgekämpft und bis zu den Knien mit Schlamm bedeckt, haben wir es dann aber tatsächlich geschafft, aus der öden Ackerfläche einen einigermaßen ordentlichen Wohlfühlgarten zu zaubern. Unten seht Ihr uns vor unserem "Gesamtkunstwerk".



Natürlich möchte ich es an dieser Stelle nicht versäumen, auch noch auf das zweite Team hinzuweisen, das sich auch ganz wacker geschlagen hat.

Team "Salbei" hat in der gleichen Zeit nämlich auch fleißig gearbeitet und deren Wohlfühlgarten könnt Ihr auf dem nächsten Foto sehen:


Im Team Salbei waren Stefan vom Blog parzelle94, Dani vom Blog Gluckeundso, Corinna vom Blog StadtLandFrau und Bonny vom Blog Bonny und Kleid vertreten.

Nun dürft Ihr als meine lieben Leser aber noch gerne bis zum 15.05.2016 mit abstimmen, welches Team denn nun für Euch gewonnen hat. Dazu könnt Ihr gerne eine Email an gewinnspiel@pflanzen-koelle.de schicken und braucht nur kurz den Text "Minze" in das Textfeld einzufügen und schon gebt Ihr meinem Team Eure Stimme (UND DAS IHR DAS WOLLT, IST DOCH WOHL GANZ KLAR, ODER? ;-)). Und unter allen, die mitvoten, verlost Pflanzen Kölle Einkaufsgutscheine!


Wer mag, kann unseren Garten auch auf Facebook liken, dann geht es hier entlang.

Zum Schluss darf ich meinen Lesern auch noch den Rabattcode: gartenbuddelei anbieten, mit dem Ihr bis zum 30.04.2016 einen 10 %igen Rabatt auf das gesamte Online-Sortiment von Pflanzen Kölle bekommt*.

*Der Rabattcode kann bis zum 30.04.2016 eingelöst werden und ist nur online gültig. Ausgeschlossen sind Werbeartikel, bereits reduzierte Artikel, Bücher, Artikel der Marke Napoleon, Gutscheine und Events.

Nachtrag:
Hier könnt Ihr Euch übrigens den tollen Film zum Event ansehen:



Nun bleibt mir nur noch, Euch um Eure Mitarbeit zu bitten, damit Team Minze auch den Sieg einfährt  und wir für unsere Arbeit wenigstens mit Ruhm bedacht werden *lach*.
Ein großer Dank geht natürlich noch an die lieben Mitarbeiter/innen von Pflanzen Kölle, die dieses Event zu einem rundum gelungenen Spaß gemacht haben.

So, und morgen dürft Ihr gerne wieder vorbeischauen, da habe ich nämlich eine wunderschöne Buchverlosung für Euch vorbereitet, von der ich überzeugt bin, dass sie Eure Gärtnerherzen höherschlagen lässt...

Mittwoch, 20. April 2016

Unser Kirschbaum...

Könnt Ihr Euch noch erinnern? Vor zwei Jahren wurde unser 30 Jahre alter wunderschöner Kirschbaum radikal gestutzt, nachdem sich eine Nachbarin über die Größe des Baumes beschwert hatte. Eine Fachfirma hat damals den Schnitt übernommen, ich habe hier darüber berichtet.

Ein trauriger Anblick bot sich danach und auch ein Jahr nach dem Schnitt sah der Baum noch traurig aus. Auf dem folgenden Foto könnt Ihr sehen, wie der Baum im vergangenen Jahr aussah - ein Jahr nach dem Schnitt:


Wenig Blüten, wenige Seitentriebe waren zu sehen.

Auch in diesem Jahr ist der Baum noch immer ein trauriger Anblick - zumindest für meine Gärtnerseele. Einen Unterschied gibt es dann aber doch. Seht Ihr, wie viel mehr kleine Seitentriebe der Baum inzwischen hat? Schaut mal hier:


Hier noch mal im direkten Vergleich:

links 2015 - rechts 2016

Tatsächlich ist es so, dass der Baum an den Schnittstellen vermehrt neue Austriebe entwickelt hat und so in einigen Jahren wohl deutlich dichter und buschiger aussehen wird. Insgesamt hat er durch den Rückschnitt eine etwas ausgewogenere Form bekommen - das muss ich ehrlich zugeben. Auch wenn mir mein "alter Baum" mächtig fehlt.



Auf diesen Fotos kann man sehr schön sehen, wie üppig die Seitentriebe sind.

Selbst direkt auf den Stämmen sind inzwischen neue Austriebe zu erkennen.


So traurig ich auch vor zwei Jahren war, als hier nur noch ein stummes Mahnmal in unserem Garten stand, so froh bin ich heute, dass der Baum den Rückschnitt überhaupt und dann noch so gut überlebt hat. Grundsätzlich würde ich persönlich allerdings immer davon abraten, einen Kirschbaum zu beschneiden. Die schönste Wuchsform schafft die Natur nämlich selbst.


Zum Schluss möchte ich Euch noch einen tollen neuen Gartenblog ans Herz legen. Die liebe Heidi, die zusammen mit mir in der Leserjury für die Verleihung des Deutschen Gartenbuchpreises gesessen hat, hat inzwischen einen eigenen Blog eröffnet. Dort erzählt sie unglaublich schön über ihren Garten und lässt uns an ihrem riesigen Gartenwissen teilhaben. Wenn Ihr mögt, schaut doch mal bei Ihr vorbei, sie würde sich sicher über ein wenig Gesellschaft freuen ;-). Hier geht es lang....

Sonntag, 17. April 2016

Schönste Zeit...

Heute lade ich Euch zu einem kleinen Spaziergang durch meinen eigenen Garten ein. Selten ist die Zeit im Garten schöner, als zu dieser Jahreszeit. Die Sonne hat schon viel Kraft. Nachts regnet es oft und ausgiebig, dafür trocknet es tagsüber schnell wieder ab und man kann den Pflanzen schier beim Wachsen zuschauen.


"Schau lange und genau auf
die Dinge, die dich erfreuen - 
zumindest länger als auf die
Dinge, die dich ärgern"
(Sidonie-Gabrielle Colette)


Die Tulpen auf den oberen zwei Bildern habe ich schon vor Jahren gepflanzt, leider stellte sich bereits im ersten Jahr heraus, dass die Farbe völlig anders war, als von mir gedacht. Sie blühen in einem satten orange-rot, das eigentlich so gar nicht in mein Farbkonzept passt.

Zu Beginn waren es mal 80 Tulpen. Von Jahr zu Jahr wurden es weniger Blüten - im letzten Jahr erschienen vielleicht noch 15 Blüten und ich hatte mir im letzten Herbst eigentlich fest vorgenommen, die Zwiebeln rauszunehmen und neue zu pflanzen. Dabei ist es dann aber wie so oft geblieben und so erschienen jetzt im zeitigen Frühjahr wieder die Blätter der orange-roten Tulpen. Überraschenderweise sind es in diesem Jahr allerdings wieder 65 Blüten - einfach unglaublich, oder? Als hätten sie geahnt, was ihnen blüht, wenn sie nicht blühen *lach*.



In diesem Jahr bin ich mal groß ins Gemüsegeschäft eingestiegen *lach*. Viele meiner Weidenkörbe habe ich mit Gemüse bepflanzt und an die schützende Hauswand in die Sonne gestellt. Dort finden sich neben verschiedenen Pflücksalaten auch Cocktailtomaten, Erdbeeren und Radieschen. Vermischt mit bunten Sommerblühern hoffe ich neben einer hübschen Optik natürlich auch auf eine große Ernte. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten...


 

Unsere Felsenbirne steht zur Zeit in voller Blüte und auch unser Kirschbaum macht die ersten Anstalten, seine Blüten zu öffnen - herrlichste Frühlingszeit!


An diesem Wochenende war ich übrigens in Sachen "Garden Queen" im Süden Deutschlands unterwegs. Davon erzähle ich Euch aber beim nächsten Mal mehr....