Vor einigen Tagen saßen mein Sohn und ich frühmorgens am Wohnzimmerfenster und schauten in den noch dämmrigen Garten hinaus - und plötzlich sahen wir einen Igel auf dem Rasen sitzen, der sich über eine Apfelhälfte hermachte, die ich eigentlich immer für die Vögel hinauslege. Er schmatzte so friedlich vor sich hin - und mein Sohn war ganz aufgeregt, denn so "in echt" hatte er noch keinen Igel zu Gesicht bekommen.
Schließlich ging ich mit einem Tellerchen Katzenfutter zu dem Gesellen hinaus, um ihm noch etwas Gutes zu tun, aber leider nahm er vor mir Reißaus. Trotzdem stellte ich ihm den Teller auf den Rasen ... wer weiß, vielleicht hatte er ja später noch ein wenig Hunger. Kaum war ich allerdings ins Haus zurückgekehrt, da schlenderte auch schon der Kater unserer Nachbarn ganz lässig herbei und machte sich über den Teller Futter her. Er war wohl selber ganz erstaunt, dass ihm jemand sowas Leckeres hinstellt...
Dieses Erlebnis brachte mich aber am letzten Wochenende auf die Idee, dem Igel einen Unterschlupf für den Winter zu bauen. Da wir noch Restbestände von unseren Pflastersteinen hatten, baute ich ihm in einer ruhigen Ecke des Gartens ein kleines Häuschen:
Oben auf die Steine legte ich eine alte Holzkiste, darauf einige dicke Bretter und noch einige Steine zum Beschweren. Tja, und die Laubreste vom Rasen habe ich einfach darübergestreut, so sieht es doch auch ein wenig freundlicher aus. Vielleicht kann man auch erkennen, dass ich ihm einen kleinen Leckerbissen vor die Tür gelegt habe, damit er sein neues Zuhause auch findet.
Und tatsächlich war zumindest der Apfel gestern morgen komplett verschwunden. Mal schauen, ob die von mir gebaute Eigentumswohnung noch neue Besitzer findet. Vielleicht freut sich ja auch nur eine der Erdkröten über diese Behausung. Von denen haben wir jede Menge im Garten und ich würde mich auch darüber sehr freuen.
Schon im Frühjahr hatte ich mir im Versandhandel ein kleines Insektenhotel bestellt und es zunächst einmal auf der Terrasse auf den Fußboden gestellt. Mein Mann meinte zwar noch: So wird das bestimmt nichts. Aber tatsächlich waren schon nach kurzer Zeit einige Röhren belegt und auch verschlossen:
Einige Bewohner sind zwischenzeitlich auch schon wieder ausgezogen - zu erkennen an den kleinen Löchern. Inzwischen haben wir das Hotel auch aufgehängt und warten mal gespannt darauf, ob es so im nächsten Frühjahr noch besser angenommen wird. Auf jeden Fall war es sehr beliebt bei Schwebfliegen.
Unsere Grisu war natürlich wieder mal dabei, als ich im Garten unterwegs war - wenn sie sich auch immer alles aus sicherer Entfernung ansieht - sie ist eben sehr gemütlich:
In einigen Gartenblogs hatte ich häufiger bepflanzte alte Vogelhäuser entdeckt und fand die Idee ganz hübsch. Deswegen habe ich das in diesem Sommer auch mal probiert - wir hatten noch ein Vogelfutterhaus, das aber leider schon sehr ramponiert aussieht.
Bislang hält sich die Bepflanzung ganz wacker auf dem Dach, mal schauen, wie das ganze im nächsten Sommer aussieht.
Interessant finde ich, wie unterschiedlich gleiche Pflanzen im Herbst aussehen können. Ich habe zwei Hochstämmchen der Rose "Leonardo da Vinci". Und während die erste schon sehr winterlich aussieht
macht die andere noch eine ganz passable Figur
Zur Abwechslung - und weil der Garten ja im Moment doch schon etwas trostlos wirkt, hier mal einige Fotos von meiner Innendekoration:
Im Wohnzimmer haben wir unsere Wände in einem zarten gelb streichen lassen, ich finde, dass macht den Raum viel freundlicher, wenn die Sonne hereinscheint. Die kleinen Holzbildchen sind ein Faible von mir - Gott sei Dank habe ich ja meinen Schwiegervater, der immer gerne auf dem Trödelmarkt nach neuen Stücken für mich Ausschau hält.
So ein bunter Herbststrauß versüßt einem ja auch ein bißchen den Tag, oder?
vor 5 Stunden