Wir Blogger werden ja gerne und häufig mit den interessantesten Werbe- und Kooperationsanfragen konfrontiert. Ob ich als Mittvierzigerin allerdings noch die richtige Ansprechpartnerin für ein Mittelchen bei unerfülltem Kinderwunsch bin - ich weiß es nicht *lach*.
Manchmal allerdings - da bin ich ehrlich - ziehe ich bei Anfragen auch interessiert die Augenbraue hoch - ein deutliches Zeichen von erhöhtem Interesse meinerseits...
Schon lange wollte ich mal "was aus Beton" machen. Ihr wisst schon: die obligatorischen kleinen Gugelhupf-Förmchen, bepflanzt mit Sukkulenten. Ob Ihr es glaubt, oder nicht: Die Zutaten liegen ALLE schon seit Monaten in meinem Bastelkeller bereit - es mangelt an Lust und Zeit. Außerdem kann ich mich noch gut an die letzte Beton-Aktion erinnern, als mein Mann und ich versuchten, die hart gewordenen "Küchlein" aus der Form zu holen. Nur so viel: Es waren ein Hammer, viele Brösel und lautes Gefluche im Spiel *lach*.
Nun bot man mir aber etwas an, das sich für mich nach der ultimativen Beton-Lösung anhörte - Knetbeton! Eine Betonmischung, die man - wenn man ein wenig Wasser zugibt - wie richtige Knete verwenden kann. Damit sind alle möglichen Gestaltungstechniken möglich: formen, schneiden, stempeln, kratzen, gravieren, spachteln - alles geht!
Sofort hatte ich unendliche Einsatzmöglichkeiten vor Augen: modellierte Tierfiguren, verzierte Aschenbecher, mit Rosen belegte Bilderrahmen - aber halt, jetzt geht die Fantasie mit mir durch *lach*. Ich wollte es mir zunächst mal etwas einfacher machen: Eine Betonkugel für den Garten! Da schlug mein Gärtnerherz höher - also ran den Speck äh Beton.
Zunächst zeige ich Euch mal, was Ihr braucht, um eine solche Betonkugel (meine hat einen Durchmesser von 30 cm) zu formen:
Ihr benötigt eine passende Styroporkugel (ich habe meine im Internet bestellt - in dieser Größenordnung besteht so eine Kugel meistens aus zwei Hälften. Ihr müsst die Hälften vorher auf jeden Fall zusammenkleben. Am besten mit Heißkleber - dann kann nichts mehr verrutschen), etwas kaltes Wasser, ein paar Gummihandschuhe, einen Plastikeimer und - natürlich - den Knetbeton (zu erhalten bei
www.knetbeton.de). Ich habe hier eine Tüte mit 3 kg Knetbeton (es gibt übrigens auch passende Farben, um den Beton noch einzufärben. Ich wollte aber gerne die pure Beton-Optik).
Es handelt sich hierbei um ein Pulver (siehe oben). Dieses füllt Ihr zunächst in den Plastikeimer. Bitte macht diese Arbeit möglichst draußen - das Einatmen des Staubes solltet Ihr möglichst vermeiden.
Nun gießt man vorsichtig etwas Wasser hinzu - und ich meine VORSICHTIG. Denn es braucht wirklich nicht viel Wasser, um aus dem Pulver die passende Mischung zum Kneten zu machen. Deswegen lieber wenig, dafür häufiger Wasser zugeben....
Zwischendurch immer mal wieder mit den Händen durchmischen - solange, bis Ihr eine erdähnliche, krümelige Konsistenz erreicht habt.
Wenn das Ganze so wie hier unten aussieht, ist es perfekt:
Denn auch wenn man meint, es sei noch zu trocken: Das anschließende Kneten mit den Händen macht aus der scheinbar krümeligen Masse ganz rasch eine geschmeidige Betonknete, die man wunderbar weiterverarbeiten kann.
Nach ein wenig Bearbeitung mit den Händen sieht es dann so aus:
Nun kann man beginnen, die Styroporkugel nach und nach mit der Knetmasse zu bedecken. Nicht zu dick - man hat schnell ein gutes Gefühl dafür, wie es richtig ist.
So arbeitet man sich langsam - Stück für Stück - einmal um die Kugel herum...
... solange, bis die ganze Kugel gleichmäßig mit Knetbeton bedeckt ist.
Zum Schluss glättet man noch ausgiebig die Oberfläche mit kreisenden Bewegungen, damit eine möglichst glatte Fläche entsteht. Ich gebe zu, hier hätte ich sicher noch präziser arbeiten können, aber hey, es ist meine erste Kugel....
Dieses Kunstwerk *lach* ist schon nach wenigen Stunden so fest, dass man es vorsichtig anfassen kann - nach insgesamt 21 Tagen ist es vollständig ausgetrocknet und dann frostfest, wetterbeständig und wasserdicht - für außen und für innen!
Auf diesen beiden Fotos ist meine Kugel gerade mal 20 Stunden alt - ich habe sie nur für Euch kurz ins Beet gelegt, damit Ihr mal sehen könnt, wie das Ganze aussehen kann. Man beachte übrigens die hübschen, schneckenzerfressenen Blätter meiner Funkie (und das ist noch die, die am besten aussieht *lach`*) Selbstverständlich lasse ich meine Kugel noch etwas länger sonnengeschützt trocknen und werde nach ihrer vollständigen Trocknung mal versuchen, ihr einen kleinen Abrieb mit Joghurt zu verpassen. Ihr erinnert Euch? Joghurt soll ja dazu führen, dass sich schneller hübsche Moose auf dem Material ansiedeln. Mal schauen, wie sie in einigen Wochen aussieht - ich werde sicher berichten.
Ganz zum Schluss freue ich mich, dass ich eine Portion Knetbeton unter meinen interessierten Leserinnen und Lesern verlosen darf. Wer also auch ganz bald mit eigenen Händen kleine oder große Betonkunstwerke zaubern möchte, kann sich gerne mit einem Kommentar unter diesem Post bis einschließlich zum 17.09.2016 in die Lostrommel werfen und hoffen, dass die Glücksfee ihn oder sie auslost.
Die anonymen LeserInnen bitte ich - wie immer - wenigstens ein Namenskürzel oder eine Email-Adresse anzugeben, damit ich Euch auseinander halten kann.
Wer mag, kann übrigens gerne mal hier bei
Youtube schauen, da hat der Erfinder des Knetbetons - Miled Ben Dhiaf - einen eigenen Channel, auf dem er immer wieder Videos veröffentlicht, in denen er zeigt, wie vielseitig sein Knetbeton eingesetzt werden kann - sehr amüsant.
Ich drücke Euch die Daumen!
Ganz wichtig übrigens noch: die Fotos von diesem kreativen Ausbruch meinerseits hat übrigens mein Sohn gemacht - vielen lieben Dank dafür (Bloggerkinder sind nicht zu beneiden) !
Die kommende Woche scheint uns die Sonne ja noch mal so richtig zu verwöhnen - genießt es, der Winter kommt noch früh genug...