Kaum hat man sich ein wenig an die Sonne, die Gartenarbeit und die blühende Pracht gewöhnt, schon gibt es auch bei den Buchsbaumzünslern die ersten begeisterten Nachwuchsraupen! Als hätten sie nichts Besseres zu tun, als uns um den Verstand zu bringen!
Dieses Foto (siehe unten) bekam ich heute von einer lieben Bekannten geschickt, die heute die ersten kleinen Buchsbaumzünslerraupen in ihren Pflanzen entdeckt hat! Grund genug, auch bei mir direkt einen Kontrollgang durchzuführen und zu schauen, ob es bei mir auch schon wieder losgeht... *seufz*.
Eine erste genauere Untersuchung hat - Gott sei Dank - nichts ergeben, aber wir wissen ja alle: Wer die Zünsler im letzten Jahr hatte, wird auch in diesem Jahr nicht von ihnen verschont werden... Nun hatte ich aber in der letzten Ausgabe der "Mein schöner Garten" von einem neuen Geheimtipp gelesen, den ich Euch nicht vorenthalten möchte. Darin beschreiben die bekannten Gärtner Manfred Lucenz und Klaus Bender, dass sie seit Jahren sehr großen Erfolg mit dem Einsatz von Algenkalk haben.
Diesen habe ich mir daraufhin vor gut zwei Wochen besorgt und hatte den großen Sack vorbeugend im Gartenschuppen geparkt. Nach der Hiobsbotschaft meiner Bekannten hieß es nun: hervor mit dem Algenkalk und alle Buchsbaumpflanzen und -hecken großzügig damit bestreuen!
Nun sieht es in meinem Garten zwar aus, als wenn der Winter erneut Einzug gehalten hätte *lach*, aber was soll's? Wenns hilft...
Aber wie genau soll denn der Algenkalk nun helfen? Die beiden bekannten Gärtner testen den Algenkalk schon seit einigen Jahren und haben sehr guten Erfolg bei der Behandlung des Buchsbaum-Pilzes und auch des Buchsbaumkrebses damit erzielt. Sie bestäuben Ende April/Anfang Mai ihre Buchsbaumpflanzen mit dem Algenkalk. Dieser bildet einen feinen Kalkbelag auf den Blättern und wird bei Regen dann in das Innere der Pflanzen eingewaschen. Ihnen fiel auf, dass die Bätter nach der Behandlung besonders dunkel und grün aussahen. Der Pilz scheint den Kalkbelag nicht zu mögen und stoppt bei einem Neubefall vor dem Kalkbelag. Sollte man dennoch einen Neubefall bemerken, sollte sofort nachgekalkt werden.
Im vergangenen Sommer haben die beiden dann bemerkt, dass der Algenkalk wohl auch gegen den Befall des Buchsbaumzünslers hilft, denn die mit Kalk belegten Blätter verhindern wohl ein Aufwachsen der Raupen. Ich habe jetzt jedenfalls - neben den regelmäßigen Spritzungen mit Siapton und weiteren Stärkungsmitteln, nun auch zum Algenkalk gegriffen und werde mal abwarten, wie sich der Buchs damit entwickelt. Lucenz und Bender berichten, dass sogar ihre total verkahlten Buchsgerippe durch diese Behandlung inzwischen wieder voll ausgeschlagen und gesund sind. Ein wenig Geduld muss man aber wohl haben, denn ihre positiven Ergebnisse haben sich dauerhaft erst nach drei Jahren eingestellt. Nun ja, ich werde auf jeden Fall mein Glück versuchen und Euch hier auf dem Laufenden halten!
Lucenz und Bender sind übrigens in den letzten Jahren dazu übergegangen, den Buchs nicht im Frühjahr/Sommer zu schneiden, sondern im Spätwinter (Februar/März). Dadurch lässt sich der Befall mit dem Buchsbaumpilz wohl verhindern, der bei diesen niedrigen Temperaturen noch nicht aktiv ist.
Was meint Ihr? Lohnt sich ein Versuch, oder seid Ihr inzwischen schon völlig buchsfrei in Euren Gärten?