Mein ganzes Leben lang schon bin ich eine Frühaufsteherin. Diese ungestörte Zeit am Morgen verbreitet auch im Garten ihren ganz besonderen Zauber.
Jeder Halm hat doch sein Tröpflein
Vom gesammten Morgenthau
Und ein jedes Blumenlöpflein
Hebt sich frisch in Wald und Au.
Karl Mayer, 1858
Da gibt es diesen kurzen und flüchtigen Moment in meinem Garten, in dem die Morgensonne mit besonderer Kraft in den Garten fällt. Wie Finger zeigen die Strahlen herein und bringen alles zum Leuchten.
Dann hält mich nichts mehr am Frühstückstisch - ich muss einfach hinaus, um diese Pracht zu genießen und mit der Kamera festzuhalten.
Gerade im Herbst bieten sich wunderschöne Motive, wenn der frische Morgentau noch an den Blütenspitzen sitzt und sich sammelt, um dann voll und prall zu Boden zu gleiten.
Auch die wenigen Funkien, die es noch zu einer Herbstverfärbung gebracht haben, zeigen sich in ihrem morbiden Charme.
Wie herrlich, all diese Farbenpracht zu genießen!
Schaut mal, auf dem unteren Bild seht ihr meine neueste Errungenschaft. Ein lieber Freund hat mir in diesem Sommer eine Tonröhre mitgebracht, die sonst im Straßenbau verwendet wird. Dort hinein habe ich einen Farn gesetzt, der nun in den schönsten herbstlichen Farben in den nahenden Winter hinübergleitet.
Eine schöne Idee, die ein wenig Höhe ins Beet bringt und so den Farn besonders in den Vordergrund rückt.
Und wenn ich so - aufmerksam - durch den Garten streife, dann erblicken meine Augen auch Dinge, die mein Herz mehr als erfreuen: Der Kirschbaum - durch seinen radikalen Rückschnitt im August sehr malträtiert - treibt überall neu aus. Kleine, frische Blätter sind tatsächlich zu sehen und zeigen mir deutlich - er hat nicht aufgegeben, er lebt und wird uns im kommenden Frühjahr mit all seiner Pracht erfreuen. Wenn es auch noch lange dauern wird, bis er uns wieder mit seinen tiefhängenden Zweigen erfreuen kann...
Die Blätter an unserer japanischen Zierkirsche haben sich nun auch in ein herbstliches Kleid gehüllt und fallen in tausend Herbstfarben zu Boden - und aufs Dach. Ein hübscher Anblick - der meinem Mann leider ein Seufzen entlocken wird. Muss er doch wieder die Dachrinnen von diesen Blattansammlungen befreien - sonst kommt es bei dem nächsten Herbstregen zu sintflutartigen Regenvorhängen auf unserer Terrasse *lach*.
Meine getrockneten Hortensien erfreuen das Auge immer noch - wenn sie auch ihre reizende rosa Verfärbung inzwischen verloren haben - ein Hingucker sind sie allemal.
Und mit diesen ganz frischen Fotos aus meinem heutigen Morgenherbstgarten wünsche ich Euch ein zauberhaftes Wochenende!