Schon viele Jahre präsentiere ich Euch immer wieder die neusten Gartenbücher. Weil ich sie selber gerne ansehe und lese, weil ich Euch einen Einblick in die Neuerscheinungen geben möchte, weil ich Euch bei Eurer Kaufentscheidung unterstützen möchte und weil ich mich freue, wenn einer meiner LeserInnen das Verlosungsexemplar gewinnt *lach*.
Manchmal allerdings bin ich auch nicht so begeistert - das soll ja vorkommen. Dann versuche ich, Euch das Buch so vorzustellen, dass Ihr herauslesen könnt, an welchen Stellen es für mich hakt, was mir nicht so gut gefallen hat. Vor einigen Jahren allerdings bekam ich mal ein Buch, das war so schlecht, dass ich es nicht rezensieren konnte, ohne es total zu zerreißen. Damals ging es um ein Buch über Schrebergärten - eh ein Thema, mit dem ich persönlich noch nie so wirklich in Kontakt gekommen war. Natürlich habe ich mir schon mal die Kleingartenkolonie bei uns im Ort angesehen und muss sagen, dort sind wunderschöne, liebevoll gepflegte Gärten versammelt, denen man die begeisterte Hobbygärtnerhand anmerkt. Umso entsetzter war ich aber damals, als ich jenes Buch in Händen hielt und man mir wirklich grauenvolle Fotos anbot, die all jene hintersten Ecken von Schrebergärten zeigten, die wir alle lieber nicht sehen wollen. Und das auch noch aus verschiedenen Ländern - die Kosten für all diese Nachforschungen mochte ich mir gar nicht vorstellen. Von abgeblätterten Gartenzwergen, hässlichen Kompostern und vorbeirasenden Zügen war alles vertreten.
Als ich dann einige Tage später das Buch in Händen hielt und es kurz durchblätterte, war mein erster - verwöhnter, ich gebe es ja zu - Gedanke: Wie schade, die tollen Fotos kommen gar nicht so optimal farblich rüber, weil das Buch auf einem groben Papier gedruckt ist. Da kam es wieder durch, mein Faible für großformatige, farbintensive Gartenfotos *lach*.
Und dann setzte ich mich hin und fing an zu lesen. Tja, und was dann geschah, kann man eigentlich fast nicht beschreiben. Selten hat mich ein Buch so fasziniert, wie dieses hier. Schon nach wenigen Seiten konnte ich es nicht mehr aus den Händen legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen.
Und wisst Ihr auch, warum ich so fasziniert war? Weil mir bislang nicht klar war, was für außergewöhnliche Menschen sich da in den Schrebergartenkolonien tummeln. Dieses Buch gibt einen Einblick in 20 Gärten aus verschiedenen deutschen Großstädten. Es zeigt keine durchdesignten Megagärten, sondern die wirklichen Laubenpieper, die mit Herz, Verstand und viel Liebe ihr Glück im Grünen gesucht und gefunden haben. In diesem Buch geht es in erster Linie um die Menschen hinter den Gärten und erst in zweiter Linie um die Gärten an sich. Und die Geschichten, die hinter diesen Gärten und ihren Besitzern stehen, die machen sprachlos und lassen einen staunend zurück.
Wie multikulti wir in Deutschland inzwischen sind, beweist dieses Buch auf ganz besonders einfühlsame Art und Weise. Denn die soziale Zusammensetzung des früher einmal kleinbürgerlichen Milieus ändert sich: Nicht mehr vorwiegend Arbeiter und Handwerker, sondern vor allem Akademiker bewerben sich heute um die begehrten Lauben, egal welcher Herkunft und welcher sexuellen Vorlieben. Und so entsteht im Laufe der Jahre eine interessante Mischung aus Alteingesessenen, die schon 50 Jahre und länger ihr Stück Grün bewirtschaften, und den jungen "Wilden", die neben ihrem aktiven Großstadtleben eben auch noch die Ruhe und Stille im Grünen suchen und mit ihren Familien am Wochenende das kleine Glück genießen wollen.
Es sind faszinierende Geschichten, die die beiden Autorinnen da so feinfühlig erzählen, dass man kaum aufhören kann zu lesen und jede neue Geschichte einen staunen lässt, wie unterschiedlich die Ideen und Ansprüche eines jeden einzelnen Datschen-Besitzers ist.
Und erst die Lauben! Ihr glaubt ja gar nicht, was für vielfältige Dekorationsmöglichkeiten es gibt, sich in dieser recht kleinen Hütte auszutoben. Da gibt es den Vintage-Style, den Modern-Style und den skandinavischen, lichtdurchfluteten Style, die Künstlerbude, die einfache Laube und viele mehr.
Also, mein Fazit über dieses Buch? Kaufen - hier habt Ihr alles zusammen: Tolle Lebensgeschichten, wunderbare Gartenideen, Tipps und Inspirationen und die Erkenntnis, dass sich nirgends sonst alte und junge Menschen mit völlig verschiedenen Lebensgeschichten so selbstverständlich über den Gartenzaun hinweg unterhalten.
Und jetzt freue ich mich natürlich besonders, dass ich auch heute ein Exemplar dieses Buches unter meinen Lesern und Leserinnen verlosen darf. Hinterlasst mir dafür einfach bis einschließlich zum 20.03.2017 einen Kommentar unter diesem Post und schon seid Ihr bei der Verlosung dabei.
Die anonymen Teilnehmer bitte ich, wenigstens einen Namen, Ort oder eine Email-Adresse anzugeben, damit ich Euch auseinander halten kann. Und nun heißt es: Hinein in den Lostopf! Viel Glück!