...Nun war es schon der dritte Morgen, dass sie ihres Vaters Haus verlassen hatten. Sie fingen wieder an zu gehen, aber sie gerieten immer tiefer in den Wald und wenn nicht bald Hilfe kam, mussten sie verhungern.
Als es Mittag war, sahen sie ein schönes, schneeweißes Vögelein auf einem Ast sitzen, das sang so schön, dass sie stehen blieben und ihm zuhörten. Und als es fertig war, schwang es seine Flügel und flog vor ihnen her, und sie gingen ihm nach, bis sie zu einem Häuschen gelangten, auf dessen Dach es sich setzte. Und als sie ganz nahe herankamen, so sahen sie, dass das Häuslein aus Brot gebaut war und mit Kuchen gedeckt; aber die Fenster waren von hellem Zucker.
"Da wollen wir uns dranmachen," sprach Hänsel, "und eine gesegnete Mahlzeit halten. Ich will ein Stück vom Dach essen. Gretel, du kannst vom Fenster essen, das schmeckt süß." Hänsel reichte in die Höhe und brach sich ein wenig vom Dach ab, um zu versuchen, wie es schmeckte und Gretel stellte sich an die Scheiben und knusperte daran. Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:
"Knusper, knusper, Knäuschen,
Wer knuspert an meinem Häuschen?"
Die Kinder antworteten:
"Der Wind, der Wind,
Das himmlische Kind,"
und aßen weiter, ohne sich beirren zu lassen. Hänsel, dem das Dach sehr gut schmeckte, riss sich ein grosses Stück davon herunter. Gretel stieß eine ganze runde Fensterscheibe heraus, setzte sich nieder und tat sich wohl damit. Da ging auf einmal die Türe auf und eine steinalte Frau, die sich auf eine Krücke stützte, kam heraus geschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so gewaltig, dass sie fallen ließen, was sie in den Händen hielten.
Die Alte aber wackelte mit dem Kopfe und sprach: "Ei, ihr lieben Kinder, wer hat euch hierher gebracht? Kommt nur herein und bleibt bei mir, es geschieht euch kein Leid." Sie fasste beide an der Hand und führte sie in ihr Häuschen. Da ward ein gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüsse. Hernach wurden zwei schöne Bettlein weiss gedeckt und Hänsel und Gretel legten sich hinein und meinten, sie wären im Himmel...
Pssst: Hüpft doch noch in den Lostopf hinein *klick*!
So ein schönes Lebkuchen Haus....
AntwortenLöschenTina
wie wunderschön das Häuschen und die Geschichte!
AntwortenLöschenViele Grüsse, Moni
Danke für diesen schönen weihnachtlichen Post :-) An dem Lebkuchenhaus würde ich auch gerne mal knuspern … Liebe Grüße, Maral von "Mach mal"
AntwortenLöschenOch ist das süß!!!
AntwortenLöschenSo ein Häuschen wünsch ich mir schon immer mal in der Weihnachtszeit. Leider bin ich da absolut unbegabt.
VG Bine
Herrlich, ich wäre auch bereit zum Knabbern und für das weisse Bettchen anschliessend sowieso *gääääähn*.
AntwortenLöschenEin süsser Post im wahrsten Sinne des Wortes.
En liebe Gruess
Alex
Immer wieder schön zu lesen, diesen Teil aus dem Märchen, auch das süße Häuschen anzuschauen, danke für den lieben Post.
AntwortenLöschenLg. Ilona
Komischer Zufall, aber ich habe heute genau dasselbe Lebkuchenhaus mit meinen Kiddies gebaut/geklebt/verziert. Hatte den Bausatz von ihrer lieben Tante geschenkt bekommen... Nachdem meine Süßen allerdings erst 2+3 Jahre alt sind, war es etwas nervenzehrend ehrlichgesagt. Sie waren auch hauptsächlich damit beschäftigt die Smarties und Gummibären wegzuschnappen... Auf jeden Fall - was ich eigentlich sagen wollte - ist deins sehr sehr schön geworden. :-)
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